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 Betriebsratshelden
Interview

Die Klausurtagungen

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Neu im Betriebsrat

Du willst dein Team nach der Betriebsratswahl 2026 neu aufstellen? Dann lass uns zusammen in dieser Klausurtagung kicken.

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Halbzeit im Betriebsrat

Du brauchst mit deinem Team nach zwei Jahren im Betriebsrat eine Auszeit? Dann lass uns zusammen in dieser Klausurtagung kicken.

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Ein Jahr im Betriebsrat

Du willst mit deinem Team das nächstes Jahr im Betriebsrat durchstarten? Dann lass uns zusammen in dieser Klausurtagung kicken.

An Bord mit Heiko Rehder

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Betriebsratsvorsitzender und Marathonläufer 

Heiko kann locker einen langen Weg laufen, bis er sein Ziel erreicht hat – ob als Betriebsratsvorsitzender des Förderbetriebs Holstein oder als Marathonläufer.

Mit langem Atem und unermüdlicher Ausdauer kämpft er gemeinsam mit seinem Gremium für die Interessen der Belegschaft.

 

Und engagiert sich mit demselben sportlichen Ehrgeiz als stellvertretender GBR Vorsitzender der Harbour Energy Germany GmbH sowie im Bezirksvorstand der Gewerkschaft IG BCE Schleswig-Holstein.

Genauso wie er Schritt für Schritt seine Ziele im Betriebsrat erreicht, meistert Heiko auch die Marathonstrecken dieser Welt. Denn er ist in seinem Leben 18 Marathons in 7 Ländern gelaufen.

Auch sein Hund Vilma hält ihn nach der Betriebsratsarbeit immer auf Trab. Denn sein Motto lautet: „Wer sich nicht bewegt, bewegt nichts“ – weder im Leben noch im Betriebsrat.

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Zwischen 
Ebbe und Flut

Betriebsratsvorsitzender Heiko Rehder und Moderatorin Anke Schulz werfen in Flensburg einen persönlichen Blick hinter die Kulissen einer Klausurtagung des Betriebsrates Förderbetrieb Holstein und

sprechen über stürmische Zeiten im Betriebsrat.

Moin, Anke

Mit einem strahlenden Lächeln empfängt mich Heiko in seiner schönen Heimatstadt Flensburg. Heiko ist Betriebsratsvorsitzender des Förderbetriebs Holstein und arbeitet auf der Mittelplate - Deutschlands einziger Bohrinsel in der Nordsee. 

Seit vielen Jahren moderiere ich die Betriebsratsklausuren. Doch heute übernimmt Heiko das Ruder und stellt mir die Fragen. Wir sprechen über stürmische Zeiten im Betriebsrat und werfen einen Blick hinter die Kulissen einer Klausurtagung an der Nordsee.

Anke, auf unserer Betriebsratsklausur in Büsum hast du die Mittelplate in der Nordsee zum ersten Mal gesehen. Welche Gedanken gingen dir dabei durch den Kopf?

Als ich in Büsum zum ersten Mal die Mittelplate mit eigenen Augen sah, musste ich sofort an eure Kolleginnen und Kollegen denken, die dort draußen auf hoher See bei Wind und Wetter rund um die Uhr einen verdammt harten Job machen. 

Und ich dachte auch an diejenigen hinterm Deich in Dieksand, die jeden Tag genauso hart arbeiten und den Betrieb an Land am Laufen halten. 

Deshalb erinnere ich euch als Betriebsrat immer wieder daran, die Interessen der gesamten Belegschaft im Blick zu behalten – ob auf hoher See oder hinterm Deich.

Du begleitest unseren Betriebsrat schon lange auf Klausurtagungen. Wie würdest du deine Rolle als Moderatorin mit einem Bild aus der Seefahrt beschreiben?

Ich sehe mich wie eine Lotsin, die euch sicher durch die Klausurtagung navigiert – ohne selbst das Steuer in der Hand zu halten. Ihr Betriebsräte seid die Mannschaft und kennt euer Schiff am besten.

Meine Aufgabe als Moderatorin ist es, dafür zu sorgen, dass ihr den Kurs haltet, niemand über Bord geht und wir am Ende der Betriebsratsklausur den Zielhafen sicher erreichen.

Warum hast du unsere Klausur mit dem Zitat „Ein Schiff im Hafen ist sicher, doch dafür sind Schiffe nicht gebaut“ begonnen?

Ich habe dieses Zitat für unsere Betriebsratsklausur gewählt, weil ein Betriebsrat nichts bewegt, wenn er im sicheren Hafen bleibt.

 

Diese Worte sollten euch Mut machen, den ruhigen Hafen zu verlassen und als Betriebsratsgremium gemeinsam in See zu stechen – auch wenn Wind und Wellen euer Schiff ins Wanken bringen.

 

Denn wenn ihr als Mannschaft zusammenhaltet und die Belegschaft hinter euch steht, übersteht ihr als Betriebsrat selbst den stärksten Sturm.

Anke, du warst lange Jahre Betriebsratsvorsitzende bei der Zeitung Financial Times Deutschland in Hamburg, die 2012 eingestellt wurde. Welche Erfahrungen aus dieser stürmischen Zeit helfen dir heute als Moderatorin?

Die Nachricht vom Ende der Financial Times Deutschland traf uns alle wie ein Tsunami. Als Betriebsratsvorsitzende war mir sofort klar: Das wird keine Hafenrundfahrt auf der Hamburger Elbe, sondern eine Orkanfahrt auf offenem Meer.

Gemeinsam mit starken und mutigen Betriebsräten in Hamburg, Berlin und Frankfurt führte ich als Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates der Gruner + Jahr Wirtschaftsmedien lange und harte Sozialplanverhandlungen. Doch ohne den enormen Rückhalt unserer Belegschaft hätten wir diese stürmischen Zeiten nicht so gut überstanden.

Als ich nach vielen Monaten als Letzte von Bord der Financial Times Deutschland ging, hatte ich ein klares Ziel vor Augen: Mein Wissen und meine Erfahrungen an Betriebsräte in Klausuren und Seminaren weiterzugeben – und ihnen Mut und Hoffnung zu machen, auch in stürmischen Zeiten zusammenzuhalten.

Was würdest du in eine Flaschenpost schreiben, die irgendwann ein Betriebsrat findet, der gerade mit seinem Gremium gegen Wind und Wellen kämpft?

Steuert als Betriebsrat das Schiff wie ein Kapitän, der auch bei stürmischem Wetter ruhig bleibt und seiner Mannschaft vertraut.

 

Ein Kapitän weiß, dass er die Wellen nicht aufhalten kann, aber mit seiner Crew die richtigen Entscheidungen treffen muss, um das Schiff sicher durch den Sturm zu bringen. 

 

Und er weiß auch, dass nach jedem Sturm die See wieder ruhiger wird.

Was ist dein Geheimnis als Moderatorin, wenn du mit Betriebsräten in Klausuren in See stichst?

Mein Geheimnis als Moderatorin? Herz, Hirn und Humor.

 

Ich habe ein großes Herz für Betriebsräte, spreche ihre Sprache und kenne das Betriebsratsleben mit all seinen Höhen und Tiefen.

 

Mit Hirn halte ich als Moderatorin in Betriebsratsklausuren den Kurs, damit das Gremium in der Klausurtagung auch wirklich seine Ziele erreicht.

Und mit Humor macht nicht nur eine Klausurtagung, sondern auch die Betriebsratsarbeit wieder mehr Freude. 

Nun Butter bei die Fische, Anke: Wie hast du uns als Gremium über die vielen Jahre in Betriebsratsklausuren erlebt?

Ich habe euch nicht nur als Betriebsräte, sondern vor allem als Menschen erlebt, die das Herz am rechten Fleck haben, kein Blatt vor dem Mund nehmen und immer gute Laune haben.

In den letzten Jahren habt ihr als Betriebsrat viele Stürme erlebt wie die Übernahme durch Harbour Energy und mutig um jeden Arbeitsplatz gekämpft. Für eure Belegschaft seid ihr immer ein sicherer Hafen gewesen. Und deshalb seid ihr für mich Betriebsratshelden.

Und als ich nach der Klausurtagung in Büsum einen letzten Blick auf die Bohrinsel in der Nordsee warf, dachte ich auch: Ihr Betriebsräte seid wie die Mittelplate - immer fest im Boden verankert zwischen Ebbe und Flut. 

Ahoi, Heiko

Mit einem strahlenden Lächeln wünsche ich Heiko zum Abschied immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel und verlasse Flensburg - mit unserem gemeinsamen Interview im Gepäck. Als ich an Hamburg vorbeifahre, denke ich an meine Zeit als Betriebsrätin zurück.

Und an die viele Betriebsräte im Land, die gerade stürmische Zeiten erleben. Nach einer langen Fahrt erreiche ich meinen Heimathafen Greifswald und freue mich schon darauf, im nächsten Jahr wieder mit Betriebsrat des Förderbetrieb Holstein in See zu stechen.

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